ESV Bielefeld : TSG Harsewinkel – Erst gewackelt, dann durchgezogen

Unser zweites Auswärtsspiel sollte uns zum Tabellenletzten nach Bielefeld führen und natürlich hatten wir ob des furiosen Heimauftakts gegen Bardüttingdorf nur ein Ziel, 2 Punkte mitnehmen. Zu Gute kam uns sicherlich, dass der Gegner sich nicht wirklich in Form fühlte, was er bei der Begrüßung auch gleich offen ansprach.

Die Doppel: Da wir mit den selben 6 Leuten wie vor 14 Tagen antraten, sahen wir uns natürlich nicht gezwungen, irgendwas an unseren Doppeln zu ändern. Also gings los.. Daniel und Adrian spielten recht souverän und gewannen in den knappen Situationen die wichtigen Bälle. 3:0. Allerdings gelang Daniel das Kunststück mit dem allerersten Rückschlag des gesamten Spiels einen ordentlichen Keil in seinen Vorhandbelag reinzutreiben… Gleichzeitig punkteten auch Oguz/Sascha. Im vierten Satz war das Ding bei 10:4 schon so gut wie durch, aber ganz so lax geht’s eben auch nicht. Und so musste eine letztlich optimal geplante Punktlandung zum 11:9 den 2:0-Vorsprung sichern. Tobi und Lars hatten in ihrem Match eigentlich taktische Vorteile, aber irgendwie schafften sie es diese in Nachteile umzuwandeln und so gings unglücklich mit 1:3 daneben.

Die Einzel: Adrian startete mal wieder nervös und hatte etwas Glück, dass es gegen Friendship-Schnippler Hoffmann nach 3 Sätzen 2:1 stand. Im 4. Durchgang konnte unsere Nr.1 allerdings mit ein paar Schlägen aus seinem Oberliga-Repertoire den Sack letztlich doch relativ deutlich zumachen. Zuvor zeigte Oguz gegen Bröker sowohl Licht als auch Schatten. Beide Spieler schafften es kurioserweise nur in maximal 50% der Fälle den Aufschlag anzunehmen, doch im Laufe der Zeit wurde unser angehender Istanbul-Reisende immer stärker und hatte den fünften Satz quasi schon erreicht. Doch ein ziemlich krasser Einbruch in Satz 4 sorgte leider für den Punktverlust. Daniel startete hingegen gegen seinen Abwehr-Gegner Thiem furios. Dann passte aber nichts mehr in seinem Spiel und schnell wars gelaufen.

Zwischenstand 3:3. Der nicht gerade selbstbewusste Gegner machte sich auf einmal Hoffnungen und wir waren mit unseren Gedanken fast schon beim Schlussdoppel. Doch natürlich kams anders.

Zuerst einmal schockte Sascha seinen Gegner mit einer Taktik, die vor allem auch die Bank amüsierte. Wie schaffe ich es, meinen Gegner zu schlagen, ohne einen einzigen Schritt zu machen. Klingt eigentlich unmöglich, aber wer Sascha kennt, weiß, dass es eben doch gehen kann. 4:3. Lars zeigte in einem engen Spiel, dass er an guten Tagen wunderbar mit seiner kurzen Noppe umgehen kann und jeden Gegenüber tierisch damit nerven kann. Eng wurde es nur, wenn unser Hobby-Dunker ein ums andere Mal die Vorhand-Schleuder rausholen wollte. 5:3. Tobi spielte zunächst in seinem Vorrunden-Modus. Entscheidende Fehler in dem Moment, wo der Punkt eigentlich schon seiner ist. Aber spätestens ab Satz 3 wurde er wieder zur Konterwand inkl. einem kompromisslosen Vorhandschuss. Den Höhepunkt erreichte dieser Prozess kurz vorm Matchball. Nach einer weiteren krachenden Vorhand schallte ein allgemeines „Baaaaammmmm“ von der Bank. 6:3. Wieder vom oberen Paarkreuz an zeigte Adrian zum ersten Mal in dieser Saison eine fast durchweg überlegene Leistung. Der Punktgewinn war zumindest nie ernsthaft in Gefahr. 7:3. Oguz war zwar als nächster dran, aber bevor er in die entscheidende Phase trat, hatte Sascha schon mit einem Anschauungsunterricht in puncto „Wie nehme ich einen Abwehrspieler auseinander?“ Thiem in die Verzweiflung getrieben. Hoch hingelegte Bälle im 3.Satz stellten die Krönung dieser Sahnevorstellung dar. 8:3. Wie gesagt, Oguz war schon mitten drin, und schlussendlich war er zwar nicht wirklich zufrieden mit seinem Match, aber das war völlig unbegründet, denn mit seinen guten Vorhandspins und viel niedrigerer Fahlerquote als in seinem ersten Spiel holte er den entscheidenden Zähler. 9:3.

„Baaaaaaammmmm“! Eben noch kurz vor einer Zitterpartie, sorgten wir innerhalb einer Stunde für klare Verhältnisse und einen enttäuschten Gegner. Auswärtssiege fühlen sich bei unserer Heimstärke natürlich gleich doppelt gut an.

Am Freitag geht es bereits weiter mit dem Spitzenspiel gegen den Fünften Petershagen. Mit unserem Selbstvertrauen im Rücken geben wir auch heute schon bekannt, dass uns Oguz eben aufgrund seines Istanbul-Aufenthalts nicht zur Verfügung steht. Rakete Marco, der unsere Kreisklasse-Reserve noch von Sieg zu Sieg führt, wird dann seinen zweiten Einsatz in der Bezirksliga haben. Ein weiterer Sieg würde uns mit einem tollen Start in die Herbstpause entlassen.

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